Sonntag, 28. April 2013

Schulfrei in Deutschland [ingen skole i tyskland]

Das geht nicht. Nicht offiziell zumindest. Aber Deutschland ist umgeben von Ländern in denen ein Leben ohne Schule erlaubt ist (bzw. ist Deutschland weit und breit das einzige Land in dem es nicht erlaubt ist). Jedes Land hat seine eigene Methode zu überprüfen ob die Eltern ihrer Bildungspflicht nachkommen. Je nachdem in welchem Teil Deutschlands man wohnt und zu welchem anderen Land man eine Verbindung hat, kann man sich ins nahe Ausland abmelden. Frankreich und England haben keine Meldepflicht. Das heißt man kann sich hier abmelden ohne eine Anmeldung des Ziellandes vorlegen zu müssen. Österreich und die Schweiz haben Auflagen, die es erforderlich machen, dass man sich auch tatsächlich dort anmeldet. Aber wenn man eine Tante dort hat, kann man sich ja bei ihr anmelden und auch dort eine zuständige Schule suchen, die einen betreut. In Österreich muss man den Kontakt zu einer zuständigen Schule halten. Man meldet das Kind am Anfang des Schuljahres zum Hausunterricht ab und die Schule möchte am Ende des Jahres sehen, dass das Kind etwas gelernt hat. Die Möglichkeiten Kinder schulfrei leben zu lassen sind so bunt und vielfältig wie es auch die Familien sind. Es kommt immer darauf an wie und wo man lebt. Welche Menschen einen umgeben. Aber grundsätzlich ist es immer möglich. Eventuell muss man sein Leben verändern. Das haben wir auch getan. Aber für uns ist das nichts Schlechtes gewesen. Wir sind glücklich mit unserem Leben und mit unseren Wegen. Wir sind Grenzgänger in vielen Bereichen. Und wann genau wir uns wo aufhalten, hat bisher keine Behörde und kein Amt interessiert. Die wollen nur Klarheit in der Akte. Und die haben sie von uns bekommen. Wir haben einen Briefkasten mit unserem Namen in einem der Länder wo ein schulfreies Leben gestattet ist. Die Post vom Amt geht dort hin. Wir sind umgeben von Menschen die unser Leben gut finden und uns unterstützen.
Wie gesagt gibt es immer einen Weg. Es ist überhaupt nicht leicht oder einfach. Aber es ist möglich.


8 Kommentare:

  1. Klingt doch super :)

    Wir sind leider zu weit von der Grenze entfernt als das wir uns ummelden könnten... zumal Österreich nicht so frei ist wie ich das gerne hätte. Schade eigentlich. Aber Dänemark soll ja familientechnisch und auch was das Thema Schule anbelangt das Nonplusultra sein, hab ich gehört.

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  2. huhu, stolpere gerade über euer blog und finde es toll. ich habe vor kurzem andre sterns buch gelesen "... und ich war nie in der schule" und hatte mich gefragt wie seine eltern das wohl in frankreich gemacht haben. soviel ich weiss unterliegt man in sachen homeschooling dort der staatlichen kontrolle. in belgien soll wohl laut minister das homeschooling abgeschafft werden, zumindest denken sie wohl darüber nach. ihr seid in dänemark? wie ist es denn dort?

    ich stöbere jetzt hier noch ein wenig weiter und komme sicher wieder. viele grüsse, angie

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  3. Ich finde es hilft schon wenn man die Kinder wissen lässt dass man selbst auch nicht einverstanden ist mit vielem was in der Schule so "abgeht". Wir haben diese negativen Schulerfahrungen auch hinter uns. An der Regelschule war es ganz ganz schlimm. Ich konnte das nicht mehr ertragen zu sehen wie mein Kind sich zum negativen hin verändert. Wir haben die Schule gewechselt. Es ist jetzt besser aber ich stelle mir als Optimum Homeschooling vor das ja hier leider nicht erlaubt ist.

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  4. Meines Wissens nach ist es in Frankreich so, dass wenn man sich dort behördlich meldet (was eben nicht Pflicht ist) sich das Jugendamt um die Familien kümmert und schaut, ob es den Kindern auch gut geht und ob sie gebildet werden). Und da ist es dann wieder sehr von dem Sachbearbeiter abhängig. Freunde von uns haben eine Sachbearbeiterin, die sehr auf so Schulmaterial steht. Also machen die Kinder immer mal wieder so klassische Schularbeitshefte, damit die Frau zufrieden ist. Aber wenn man nicht gemeldet ist, kommt auch keiner schauen...

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    1. Das ist ja sehr interessant! Danke für diesen Hinweis. In Belgien ist aber Meldepflicht meine ich. Da muss icb mich mal schlau machen

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  5. Das schreibt Tom Hodgkinson in seinem Buch auch ganz treffend. Er schreibt, dass es schon sehr viel hilft wenn den Eltern klar ist, dass die Schule nur ein Weg - von Vielen - ist um Bildung zu erlangen, aber eben nicht der einzige Weg. In vielen Elternköpfen ist ja auch dieser Gedanke (und damit auch ein Stück Panik) verankert, dass man nur in der Schule lernen kann. Und wenn man sich klar macht, dass man diesem System nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern auch andere Wege gehen kann und dass das Schulsystem eben ein gut organisiertes Angebot ist, welches man nutzen kann - kann man entspannter damit leben. Und die Kinder dann auch.

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  6. In Österreich muss man mit der zuständigen Schule eigentlich nicht Kontakt halten - man bekommt eine Schule zugewiesen, wo dann die Externistenprüfung stattfindet (bei uns ist das eine Schule ca. 1h von hier entfernt). Wenn ich Schulbücher möchte, kann ich sie von der zuständigen Schule beziehen, muss ich aber nicht.
    Kennst du das Buch "Verdummt nochmal" ?
    Lg, maria

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