Sonntag, 25. Januar 2015

Lieblingsbuch 2 [yndlingsbog 2]





























Ein anderes Lieblingsbuch ist Mein Elefant kann fast alles (Amazonlink). Wie Ihr aber sehen werdet, wenn ihr dem Amazonlink folgt, ist, dass es zur Zeit nicht verlegt ist. Trotzdem möchte ich es Euch empfehlen. Vielleicht stolpert Ihr ja mal auf einem Flohmarkt drüber. Dann unbedingt mitnehmen! Wir haben das für Pelle bekommen als der noch ganz klein war. Freunde von Elvis hatten es mitgebracht. Und es begleitet uns jetzt seit zwölf Jahren. Minimum liebt es und will grad immer den Fant lesen. Ich liebe die Stimmung in dem Buch.

Montag, 19. Januar 2015

Menschen [menneske]

Ich hätte, nachdem die Dame sich in unsere Küche setzte und sagte "bei Ihnen ist es aber kalt, haben sie keine Heizung?" antworten sollen: "Hupps, das war jetzt aber ein unglücklicher Start für unser Gespräch. Vielleicht gehen sie kurz vor die Tür, denken einen Augenblick nach und versuchen es noch Mal?"
Aber natürlich, bin ich nicht so schlagfertig wie ich es gerne wäre. In dem Augenblick war ich nur verdutzt. Ich hab ihr etwas irritiert geantwortet, dass wir sehr wohl Heizkörper haben und sie darauf hingewiesen, dass sie ausserdem direkt vor dem brennenden Küchenofen sitzt...

ICH WILL NICHT IN EINEM LAND LEBEN, INDEM SO MIT MENSCHEN UMGEGANGEN WIRD! WENN ICH IN EINEM BEREICH ARBEITE, IN DEM ICH ENTSCHEIDUNGSGEWALT HABE, MUSS ICH RESPEKTVOLL UND WERTSCHÄTZEND DENKEN UND HANDELN KÖNNEN. KANN ICH DAS NICHT, BIN ICH DORT FALSCH. KANN ICH NICHT MIT MENSCHEN JEDER ART AUF EINE ANGEMESSENE UND ANERKENNENDE ART UND WEISE KOMMUNIZIEREN MUSS ICH DIESE MEINE SCHWÄCHE SEHEN, RESPEKTIEREN UND DEM ENTSPRECHEND ETWAS ÄNDERN - AN MIR ARBEITEN ODER DEN JOB WECHSELN.

Jetzt gerade bin ich total mutlos.
Ja, ich hab gut und schlagfertig geantwortet an Stellen die für Normalsterbliche schon schwierig sind. Aber das reicht mir nicht.
Schwierig war, dass die zu zweit waren. So konnte ich mich nicht auf eine Person einstellen und musste ständig switchen, da ja die eine nett und höflich war. Ansonsten hätte ich vielleicht klarer in meiner Haltung sein können.
Solche Menschen verdienen nichts anderes als einen Tritt in den Hintern. Vielleicht und vor allem, nicht von quasi gleichgestellten Kollegen wie mir, sondern von den Eltern die wirklich Unterstützung brauchen. Aber genau die haben nun mal absolut nicht den Hintergrund um denen zu entgegnen: "Tut uns leid, aber sie sind uns keine Hilfe. Bitte gehen sie jetzt und schicken einen kompetenteren Kollegen."

Peng [peng]

PENG. Ich könnte platzen vor Wut. Heute waren zwei Mitarbeiter des Jugendamtes hier. Eine nett, die andere überheblich und bekloppt. Rechtlich ist grad alles tiptop, da können die uns nichts. Aber menschlich und fachlich war das ein Trauerspiel. Ich habe zwar klar formuliert, dass ich den Verlauf nicht angemessen finde und das wurde auch angenommen. Aber es macht mich so wütend, dass andere Eltern solchen Entscheidern einfach ausgeliefert sind.

Grundlage aller, die mit Familien arbeiten, sollte sein:
1. Die Eltern sind die Experten für ihre eigenen Kinder!
2. Allen Menschen in diesen Berufsfeldern muss das Ende ihrer Kompetenz immer wieder bewusst  gemacht werden oder eben von selber klar sein. Eine Erzieherin kann kein ADHS diagnostizieren und eine Jugendamtsmitarbeiterin sicherlich keine autistische Persönlichkeitsstörung! Da gibt es nichts zu diskutieren und deshalb sollten Menschen aus diesem Personenkreis sich ihrer unqualifiziertheit ganz ganz bewusst sein und sehr zurückhaltend mit Äußerungen diesbezüglich sein. Deshalb sind sie auch nicht befugt darüber zu urteilen, welche Intervention für das Kind besser oder richtiger gewesen wäre.

PENG.PENG.PENG!

Sonntag, 18. Januar 2015

Lieblingsbuch [yndlingsbog]






























Ich möchte mit Euch unsere Buchschätze teilen.
Wir sind Büchersüchtig und wir haben ein paar Bücher, die für mich wirklich wie Schätze sind. Da fällt es mir auch tatsächlich ein wenig schwer die her zu geben, auch wenn es nur die Titel sind. Irgendwie mag ich die Illusion bewahren, dass das "unsere" sind. Aber andererseits sind die eben auch so toll, dass die Autoren es verdient haben noch mehr Freunde zu bekommen.

Gerade ist Minimum bei Drei miese, fiese Kerle (Amazonlink) eingeschlafen. Das Buch hat Elvis irgendwann mal entdeckt. Ich liebe es.

Was ich auf den Tod nicht ausstehen kann ist wenn mir aus Kinderbüchern pädagogische Moral entgegen trieft. Oder das Gegenteil, so gewollte aber leider nicht gekonnte Pipi-Langstrumpf-Anarchie.
Die Drei miesen, fiesen Kerle schaffen es, einfach, eine gute Geschichte zu sein.

Musik [musik]

Sonntag, 4. Januar 2015

Waldorf [waldorf]

Wieso geht Luzie auf eine Waldorfschule? Weil es zu ihr und ihren Bedürfnissen passt.
Pelle wäre mit 7 Jahren absolut nicht glücklich geworden in einer Waldorfschule. Disziplin und Gruppengröße wären nicht geeignet gewesen. Bei Luzie ist das komplett anders. Die ist wie so eine kleine Studentin. Am Tisch sitzen, zu hören, nette vorgegebene Bastelsachen machen. Das macht ihr nichts aus. Und ich hab auch das Gefühl, dass es sie nicht verbiegt. Die ist so eigensinnig und stark. Sie hat oft so einen Blick der sagt "Ja gut, dann mache ich das jetzt eben so wie Du willst und nachher mache ich das dann eben noch mal so wie ich mir das vorstelle.".  Das war bei Pelle komplett anders. Dazu kommt, dass Luzie einen unfassbaren Output hat. Wenn ich einen Tag mit ihr allein verbringe bluten mir abends die Ohren. Die ganze Zeit teilt sie mit was sie denkt und wie sie die Welt sieht. Deshalb dachten wir, dass der Vormittag mit verschiedenen erwachsenen Ansprechpartnern und vielen vielen Klassenkameraden für sie sinnvoll wäre. Und bisher bestätigen sich all unsere Vorstellungen. Sie steigt morgens in den Schulbus und fängt an zu sabbeln. Wenn der Bus los fährt schafft sie es grad noch so uns zu winken, aber eigentlich ist sie zu beschäftigt mit dem sabbeln. Genauso beschäftigt sabbelnd purzelt sie dann mittags wieder aus dem Bus raus. Die Aufgaben und Tätigkeiten und Anleitungen der Waldorflehrer liebt sie. Schon seit sie auf der Welt ist fragt sie nach Aufgaben. Bevorzugt so Fleißgeschichten wie die ganze Küche wischen, alle Teller sortieren oder hundert Briefe frankieren.
Einige Lehrer und Mitschüler findet sie komplett bescheuert, kann uns das gut mitteilen und sich von denen abgrenzen.
Inhaltlich gibt es einige Sachen in der Waldorfpädagogik die unserem Bildungswunsch entsprechen. Verlässliche erwachsene Bezugspersonen. Acht Jahre lang hat die Klasse die ersten beiden Stunden des Vormittags den Klassenlehrer vor sich. Rituale und Zeremonien werden sehr herzlich und warm zelebriert. Ich persönlich mag die ganze Waldorfästhetik sehr.
Epochenunterricht. Also die Fächer Mathe, Deutsch, Geografie etc. werden in Epochen abgehalten. Immer ein paar Wochen am Stück ein Fach. Nicht fünf verschiedene Fächer an jedem Tag.
Keine Leistungsbewertung bis zur Oberstufe.

Das, was für die meisten der Hauptkritikpunkt an Waldorfschulen ist, ist einer unserer Wunschpunkte. Die Kinder werden zwar gefördert und gefordert, arbeiten sehr viel, halten Referate, führen viele Stücke auf etc., werden aber nicht bewertet. Da das in der Oberstufe fürs Abitur aber notwendig wird, gibt es dann ab der Oberstufe Zensuren, was bei vielen ein unsanftes Erwachen zur Folge hat. Vor allem für die Eltern. Das schreckt uns nicht. Lieber so wenig Leistungsbewertung wie möglich. Und wenn dann in der Oberstufe die Zensuren kommen, schauen wir wie die aussehen und was wir damit anfangen.

Dazu kommt dann noch, dass diese Waldorfschule gut zu uns passt. Es gibt sicherlich auch viele, die für uns nicht in Frage kommen würden. Aber diese ist eine ganz kleine schnuckelige Dorfwaldorfschule.

Natürlich gibt es auch an dieser Schule Punkte die uns nicht gefallen. Und es wird sich zeigen, ob die für Luzie und uns so ungemütlich werden, dass wir etwas anderes ausprobieren müssen. Wir werden sehen.

Und wenn Pelle den Platz dort, den er sich wünscht bekommt, müssen wir genauso beobachten wie es ihm geht und schauen, ob er da glücklich ist. Jetzt ist er zwölf, hat viele Jahre Zeit gehabt sich in seinem Tempo auf seine individuelle Art mit Dingen zu befassen. Er ist auf eine Art stabil und gefestigt. Und wenn seine Lehrer nicht möchten, dass er seine Comics in der Schule zeichnet kann er sicherlich gut damit umgehen und dann eben ausserhalb der Schule sein eigenes Zeug machen.

Die Grundvorraussetzung ist, dass wir frei sind zu entscheiden. Wenn einer leidet, ändern wir etwas. Das ist ein Luxus. Ich weiß.

Freitag, 2. Januar 2015

Schon wieder [igen]

Ich hab es mir ja gewünscht (das mit dem turbulenten Jahr). Aber, dass das Jahr so los geht... bzw. das letzte zu Ende... Dieser Brief kam vorgestern. Sylvester. Wäre ich Leiterin der Jugend- und Familienbehörde würde ich meinen Mitarbeitern untersagen im Dezember solche Briefe zu verschicken. Natürlich muss man sofort handeln wenn Gefahr im Verzug ist, aber alle anderen familienbelastenden Themen kann man doch wohl auch ein paar Tage nach Weihnachten und Sylvester los schicken, oder?

Ja, den Schreibfehler hab ich auch bemerkt... die Gute war wohl auch nur kurz zwischen den Tagen im Büro und nicht ganz bei der Sache...






















Jetzt darf ich wieder alle tollen Dokumente zusammen sammeln, die unser reichhaltiges Bildungsleben belegen. Was für ein überflüssiger Blödsinn.

Ich habe der Dame geschrieben, dass sie sich vielleicht erst mal an die Kollegin die im Sommer hier war wendet und damit ein Besuch eventuell überflüssig wird. Das Dumme ist nämlich, wenn so ein "Besuch" mit dem Ergebnis "Anzeige war grundlos, den Kindern geht es hervorragend" endet, wird aus gutem Grund keine Akte über die Familie angelegt. Das allerdings führt auch dazu, dass beim nächsten Anruf alles noch mal von vorn beginnt. Statt, dass die Damen und Herren eine Akte finden in der steht, dass es der Familie gut geht und dass es sich bei den Anrufern um Idioten handelt, die einfach doof sind und Langeweile haben... Wir bekommen jetzt wahrscheinlich alle sechs Monate Besuch, so lange bis wir alle Mitarbeiter der Behörde hier hatten und jeder beim nächsten anonymen Anruf direkt sagen kann "Nee, die Familie kenn ich, denen geht es super!".

Na denn...

Donnerstag, 1. Januar 2015

Neues Jahr [nytår]

























Das neue Jahr fängt an. Mal sehen was da so kommt. Das letzte Jahr war turbulent. Und ich hoffe das nächste wird es auch. Sonst ist es ja langweilig. Jetzt mache ich erst mal mein Praktikum im Kreisssaal bei meiner Lieblingshebamme. Pelle ist immer noch Freilerner, Luzie kommt so langsam in ihrer Waldorfklasse an und Minimum geht ihrer Wege und hinterlässt dabei eine Schneise der Zerstörung. Ich wünsche mir, dass ich wieder mehr Fotos und Berichte hier hinterlassen kann. Ich mag es in den alten Aufzeichnungen zu stöbern. Da kann ich sehen wie großartig unser Leben ist. Aber zur Zeit gibt es nur wenig Möglichkeiten Fotos zu machen und hier zu schreiben.
Jetzt wo Minimum langsam flügge wird, bekomme ich wieder mehr Raum für mich. Ich möchte Fortbildungen machen und lernen. Lernen. Lernen. Lernen. Und arbeiten. Und mit dem Bus am Strand rum stehen. Und in den Süden. Meine Großeltern waren viele Jahre immer von Oktober bis Mai in Südspanien. Und ich glaube ich muss daran arbeiten, dass wir auch eine solche Möglichkeit haben. Ich mag das kalte Matschwetter hier nicht. Vielleicht liest hier ja Jemand mit, der zufällig ein kleines Häuschen in Südspanien (Portugal, Kroatien oder irgendwo auf einem ähnlichen Breitengrad) hat und einen Haussitter für die Wintermonate braucht? Irgendwie haben wir nur Freunde mit Häusern im Norden. Würden wir nach Schweden wollen, wäre das kein Problem.

Irgendwas wird kommen, es wäre ein Wunder wenn nicht...

Bis bald...