Sonntag, 28. Juli 2013

Zirkus [cirkus]

Pelle war weg. Acht Tage ohne Kontakt zu uns im Ferienlager. Zirkuscamp. Jetzt ist er zehn Jahre reifer und voll mit spannenden Geschichten. Die kommen stückchenweise heraus. Ein Favorit ist auf jeden Fall das nächtliche Flaschendrehen. Davon wird immer wieder erzählt. Und ich weiß jetzt schon fast alle Einzelheiten, die ich gar nicht wissen will. Wer wen küssen musste, wer wen am BH anfassen musste und so weiter.
Pelle hat sich, seit dem wir vor 1.5 Jahren mit der Schule erst mal ganz aufgehört haben, die Welt Stück für Stück erobert. Nachdem er 9 Jahre lang quasi ein Körperteil von mir war, hat er sich langsam und kontinuierlich von mir weg bewegt. Und das endete jetzt fulminant in dem Zirkuscamp. Er hatte kein Heimweh. Er war zwischendrin richtig Krank, er hustet immer noch doll. Er hat am zweiten Tag zu seinem Clanchef gesagt, dass es dort wie zu Hause sei. Er hat Freunde gefunden. Sehr sympathische Kerle. Es war ein bisschen merkwürdig ihn so vertraut und innig mit seinen neuen Kumpels zu sehen, die mir wildfremd waren. Es gab auch Tränen, weil er beim Verteilen der Rollen irgendwie nicht schnell genug war und keine abbekommen hatte. Aber sein Freund mit dem er dort hingefahren ist, hat sich drum gekümmert. Er hat ihn zu den Teamleitern mitgenommen und ihn in die Listen eintragen lassen. Ich kenne die Geschichte nur aus Pelles Sicht*, weiß ja aber wie er so ist. Ich glaube er hat einfach geträumt. Und als er aufgewacht ist, hat er gedacht es sei alles vorbei und hat Panik bekommen. Da die Zirkuscampmenschen aber die allertollsten Menschen der Welt sind, kann ich mir gar nicht recht vorstellen, dass es ein Problem gewesen ist, sich noch in die Listen einzutragen. Pelle hat trotzdem das Gefühl sein Freund hätte ihn gerettet. So war er dann in drei Teams dabei. Er hat Feuerartistik, Tuchakrobatik und Schauspielerei gemacht. Er war Polizist und Vampir. Und glücklich.



Ein Mädchen war blöd. Die mochte ihn nicht - sagt er. Sie wollte nicht, dass er in ihr Zelt kommt. Eigentlich wollten alle zusammen dort Flaschendrehen spielen. Daraufhin ist die ganze nächtliche Flaschendrehgesellschaft inklusive Pelle und dem Mädchen in das Zelt eines anderen Mädchens gegangen.
Okay, kann ja mal passieren, dass es Menschen gibt die einen doof finden. War das schlimm für Dich? Nö. Wie hieß die denn? Mia. Aha? Aber das ist doch die, die die ganze Zeit bei Dir rumstand und so viel gequasselt hat, als wir angekommen sind und Du uns begrüßt hast...? Ja, genau die. Und die hat gesagt, dass sie Dich nicht mag? Ja. Sie meinte, dass ich sie nicht mag! Deshalb mag sie mich nicht. Aber das stimmte ja gar nicht! Aber wieso stand die dann die ganze Zeit bei uns und hat an Dir und Minimum rumgetüddelt? Verstehe ich auch nicht.



*Jetzt habe ich auch von einer Freundin, die als Clanchef mit dort war gehört, dass ich Pelle ganz gut kenne. Er hat tatsächlich einfach träumend dabei gesessen, als die Lehrer und Kinder sich per Handzeichen in die jeweiligen Gruppen verteilt haben. Er hat nicht mitbekommen was da vor sich ging. Und hat nur hinterher gemerkt, dass er etwas verpasst hat. Aber es war überhaupt kein Thema ihn noch in die Gruppen mit rein zu schreiben. Und das war wohl öfter so. Er saß einfach bei den Versammlungen träumend dabei. Das macht ja aber gar nichts wenn man von netten Menschen umgeben ist.




Samstag, 27. Juli 2013

Minimums Welt [minimums verden]

Minimum findet Fliegen doof. Immer wenn sie grade nah genug herangekommen ist, sie sie fast greifen kann, oder wenn die Fliege die sie auf ihrer Hand balanciert fast im Mund angekommen ist - fliegt die einfach weg. Das ist furchtbar frustrierend. Aber Minimum gibt nicht auf. Irgendwann wird es klappen.

Minimum findet Katrin und Elvis sind Spaßverderber. Sie ist Kabelfachmann und braucht Kabel für ihre Arbeit. Aber wir finden es zu gefährlich in Kabel, in denen Strom fließt, hinein zu beißen. Also entwenden wir ihr die immer wieder.

Während ich gerade schreibe, hat sie es geschafft einen der Melaminteller zu zerdeppern. Sie steht am Küchenschrank und räumt das Fach aus.

Gerade ist Pelles bester Kindergartenfreund hier zur jährlichen Landverschickung. Und er hat Minimum gesehen und gesagt: "Das ist ja lustig, die sieht aus wie Luzie. Nur kleiner!".
Alle Leute sagen, dass Minimum wie Luzie aussieht. Als Eltern sind wir da ja leider absolut Betriebsblind. Und ich höre da eigentlich nicht mehr hin wenn Leute die Kinder kommentieren. Die Leute reden so viel Zeugs. Aber wenn ein kleiner Kerl so etwas sagt, höre ich das. Und es hat mich gerührt.

Minimum erforscht hier die Räume. Nichts ist vor ihr sicher. Kurz nicht hingeschaut schon hat sie das nächste große Abenteuer entdeckt und ich darf hinterherhechten, um zum Beispiel die gesammelten Zeichnungen von Luzie und Pelle zu retten.

Jetzt kann sie auch noch Treppen erklettern. Puh.

Pelle und Luzie haben sich bei den Entwicklungsschritten immer genau an die Durchschnittswerte gehalten. Minimum tut das zeitlich gesehen auch. Nur in der Form hat sie sehr eigene Ideen. Vom Liegen ging es als erstes in den Liegestütz. Babyliegestütz.

Dann kam der herabschauende Hund aus dem Joga.

Quelle: LaH




Und jetzt Krabbelt sie. Aber nicht auf den Knien. Sondern auf den Füßen. Wie Mogli.


Und die tiefe Hocke kann sie auch.

Lustiges Kind.






Mittwoch, 17. Juli 2013

Ein Grund [begrundelse]

Es gibt unglaublich viele Gründe warum Kinder in Schulen nicht gut aufgehoben sind. Ich nenne hier mal nur drei aus der Welt der Psychologischen Grundlagenforschung. Und da ich eben bemerkt habe, dass ich das doch umfangreicher erklären möchte als gedacht, stelle ich die drei Gründe einzeln vor. ich hätte auch fünf, zwanzig oder dreihundert Gründe nehmen können. Und ich weiß jetzt gerade noch gar nicht fest, welche drei ich nehmen werde. Das sind nur kleine exemplarische Gründe. Am Ende eines Psychologiestudiums bleibt einfach die traurige Erkenntnis, dass Nichts - wirklich gar Nichts für unser Schulsystem spricht...

Also hier ein erster psychologischer Effekt: Der Rosenthal-Effekt

Beispiel für den Effekt: Hat ein Lehrer bereits eine (vorweggenommene) positive Einschätzung der Schüler (etwa „der Schüler ist hochbegabt“), so wird sich diese Ansicht im späteren Verlauf auch bestätigen. Dieses wird dadurch ermöglicht, dass der Lehrer seine Erwartungen in subtiler Weise den Schülern übermittelt, z. B. durch persönliche Zuwendung, die Wartezeit auf eine Schülerantwort, durch Häufigkeit und Stärke von Lob oder Tadel oder durch hohe Leistungsanforderungen. Es handelt sich keinesfalls um eine absichtliche Handlung, sondern ist vielmehr unbewusst.

Wenn ich einem Lehrer erzähle, ich hätte seine Schüler untersucht und die Schüler x, y und z stehen vor einem Entwicklungsschub und würden im kommenden Schuljahr wesentlich besser lernen und deshalb besser in der Schule sein - passiert genau das. Genau diese Schüler werden besser abschneiden. Und das obwohl ich sie gar nicht getestet habe. Ich habe sie zufällig ausgewählt und den Lehrer angelogen. Trotzdem werden diese Schüler tatsächlich (messbar) besser in der Schule. Woran liegt das? Da gibt es eine Reihe von Faktoren. Zum Beispiel wartet ein Lehrer länger und geduldiger auf eine Antwort bei einem Schüler, dem er mehr zutraut. Er gibt so einem Schüler auch hochwertigere Antworten und hilfreicheres Feedback.

Was bedeutet das für den Schulalltag unserer Kinder? Wenn da Eltern sind, die sich mit dem Lehrer unterhalten und gute tiefsinnige Gespräche führen, nimmt der Lehrer an, dass diese Eltern schlau sind. Und unbewusst nimmt er dann auch an, dass die Kinder dieser Eltern schlau sind und ändert sein verhalten diesen Kindern gegenüber, was ihnen große Vorteile verschafft. Und schwupps haben wir eine absolut unfaire Situation. Und der Rosenthal-Effekt ist immer vorhanden. Kein Lehrer dieser Welt kann sich davor schützen. Ist das nicht unfair?

Montag, 15. Juli 2013

Versteck [skjule]

Angst vor der totalen Überwachung. Ich habe da keine feste Meinung oder Sorge. Ich schaue einfach wie die Reise läuft, nicht wo sie hingeht. Groß geworden bin ich mit dem Wissen, dass der Wald stirbt. Und wir mit ihm. Oder dass der dritte Weltkrieg kommen wird und uns alle nieder metzelt. Und wenn es kein Weltkrieg ist, wird irgendein Idiot eine Atombombe zünden und wir werden alle wie die beiden Leute in Wenn der Wind weht enden. Welches der Ereignisse uns umbringt, war nur eine Frage der Zeit und eben wer zuerst zuschlägt.
Bis heute ist nichts von dem eingetreten. Der Wald ist noch da.*

Und das Fazit, welches ich FÜR MICH daraus ziehe ist: bange machen gilt nicht.
Das heißt ja nicht, dass ich nicht sehr viel Energie aufwende um hier allen Müll zu verhindern, und den Müll der es in unser Haus schafft trenne soweit wie möglich. Wir haben die kleinste Mülltonne die man für einen Vierpersonenhaushalt bekommen kann. Und Minimum melde ich dort grade erst mal nicht an. Denn wenn die wissen, dass wir nun zu fünft sind müssen wir eine größere Mülltonne benutzen.

Ich melde sie dort nicht an. Aber vielleicht ist ja die Müllabfuhrgesellschaft mit dem Geburtenregister vernetzt?

Ich habe keine Angst vor der totalen Überwachung. Ich sorge mich nicht darum. Ich bewundere Edward Snowden. Klar. Den Mut zu haben den Großen in den Hintern zu treten ist bewundernswert. Und das was er der Öffentlichkeit erzählt hat ist beeindruckend. Und das es ganz viele schlaue Menschen gibt, die sich mit dem Thema auseinandersetzen ist super wichtig. Und ich lese deren Texte gerne und bin auch gerne Informiert.

Ich denke aber es ist ein Katz und Maus spiel, welches schon läuft seit es Menschen gibt. Nur die Werkzeuge ändern sich.

Es gibt zum Beispiel Adam Harvey. Der beschäftigt sich mit den Werkzeugen der Überwacher und entwickelt Methoden diese Werkzeuge zu umgehen oder auszutricksen. Und wenn man sich die Make-Ups und Frisuren anschaut, die es den Gesichterkennungsprogrammen schwer bis unmöglich machen ein Gesicht zu erkennen, sieht das doch wirklich aus wie schon in hunderten Sciencefiction-Filmen prophezeit. Herzlich willkommen in der Zukunft.



Wir leben mit diesen Gefahren. So wie alle Menschen vor uns schon mit den Gefahren ihrer Umwelt gelebt haben. Irgendwann einmal lief man gefahr von einem anderen Homosapiens mit einer Keule erschlagen zu werden, weil man das besser Kaninchen gefangen hatte. In manchen Teilen der Welt es ist es nach wie vor gefährlich als Frau rum zu laufen, weil es Arschlöcher gibt die einen dann als Freiwild ansehen. Oder als Mensch in den Wald zu gehen, weil dort Tiere leben die größer sind als wir oder spitzere Zähne haben oder ganz winzig sind und Gift haben. Hier bei uns ist es also die Überwachung. Und wir schützen uns dagegen so gut es geht. Fertig.

Wir sagen unseren Kindern, dass sie nicht mit ihren Klarnamen im Internet auftauchen sollen. Helfen ihnen dabei Pseudonyme zu entwickeln. Ich achte darauf, dass sich bestimmte Lebensthemen nicht überschneiden. Ich künde nicht im Blog an wann wir weg fahren. Ich bin vorsichtig, wo es mir sinnvoll erscheint. Aber ich bleibe dabei entspannt.

*Ich baue uns ein Earthshiphouse, wenn ich mal genug Zeit und Kraft habe.

Samstag, 6. Juli 2013

Leben und leben lassen [lev og lad leve]

Die Nachbarin sprüht gerade Gift. Wie schon öfter erwähnt, habe ich wenig Punkte an denen ich anecke. Wahrscheinlich weil mein Mikrokosmos nur sehr wenige Menschen enthält. So kenn ich fast nur Menschen die sehr bewusst leben. Für uns alle heißt Natur in etwa das selbe. Und um so erstaunter bin ich, wenn ich dann doch mal an das gerate, was wohl eher den Normalfall in unserem Land darstellt. Menschen die sich Pflanzen zu eigen machen und dann mit Gift die kleinen Tiere vertreiben und sich dann beschweren, dass die großen Tiere nicht mehr kommen. Ich weiß immer gar nicht wie ich im Gespräch damit umgehen soll. Klar könnte ich sagen: "Naja, wenn ich alle Insekten töte muss ich mich nicht wundern, dass kein Vogel mehr kommt." Aber das will ich gar nicht. Ich kann es höflich bemerken, dass es da einen Zusammenhang gibt. Und grundsätzlich ist das wohl auch den Menschen klar. Aber das wollen die gar nicht hören.
Dass auch die ganz großen Tiere, nämlich wir, dann nicht mehr kommen können, muss ich auch noch vermitteln. Auch wenn Minimum dort sehr erwünscht ist, kann ich sie dort nicht durchs Gras krabbeln lassen. Aber auch schon deshalb nicht, weil viele der hübschen Blumen giftig sind, noch bevor sie mit Pestiziden und Insektiziden getüncht werden.

In unserem Garten hat Minimum ihre erste Beikost gefunden. Das erste was sie gegessen hat waren Löwenzahnblätter und Blüten. Danach kamen schnell Gänseblümchenblüten und Grashalme. Mittlerweile gehen wir immer futternd durch den Garten. Sie hat immer ein Babykaugummi aus Minzeblättern (Schokominze, Mojitominze, Erdbeerminze, Agnesminze, Pfefferminze), Salbeiblättern (Clevenlandsalbei oder Honigmelonensalbei) oder Petersilie im Mund. Rauke und Kapuzinerkresse sind etwas zu scharf findet sie.




Schlafen lernen [lære at sove]


Pelle, Luzie und Minimum konnten schon schlafen als sie auf die Welt kamen. Das hatten sie schon im Bauch geübt. Pelle schlief am besten auf mir oder Elvis drauf. Immer. Tag und Nacht. Luzie mochte nicht wenn ich sie nachts angefasst habe. Sie wollte ungestört neben meinem Kopf liegen. Tagsüber hat sie auf meinem Schoß geschlafen, während ich im Schneidersitz auf meinem Schreibtischsessel saß und für die Diplmprüfungen gelernt habe. Minimum hat auch sehr genaue Vorstellungen wann sie wie schläft. Tagsüber nur im Trageding an mir dran. Dort schläft sie dann 2 Stunden. Im Schoß oder im Bett geht gar nicht. Da wird sie nach 8 Minuten wieder wach und schimpft. Nachts dagegen will sie im Bett schlafen. Da ist sie im Trageding unzufrieden. So bald wir uns hinlegen, stillt sie (manchmal auch nicht) und schläft ein. Und dort schläft sie die ganze Nacht, nur zum stillen wird sie zwischen einem und vier mal wach. Auch Minimum mag nicht wenn ich nachts an ihr rumtüddel. Nicht anfassen Mama!

Das Video ist von Nestling.

Dienstag, 2. Juli 2013

Gut gebrüllt kleiner Löwe [lille løve]


Bei uns am Hof kommen immer mal wieder Urlauber vorbei. Die machen hier in der Gegend gerne Fahrradtouren. An unserem Hof halten sie an, schauen und sind dann ganz verzückt von der kleinen Farm. Und das besprechen die dann auch immer laut miteinander. Ich sitze am Küchenfenster und darf zuhören, wie die unser Leben bewerten: "Ach schau mal Christel, der Hund sieht ja putzig aus. Und da: die Hühner!", "Hartmut komm mal schnell. Guck mal hier. Die Schafe. Ach ist das hübsch.". Dass wir Menschen dazwischen rum laufen stört die Urlauber nicht bei ihren Zoobesuchen. Und dann holen sie ihre Fotoapparate heraus und machen Bilder. Auch von uns. Ohne zu fragen. Völlig Schmerzbefreit. Naja, egal. Wir kennen das schon. Ich bleibe einfach so lange in der Küche stehen und gehe nicht in den Hof.
Gerade waren wieder zwei da. Luzie unterhält sich gerne mit den Leuten. Also steht Luzie in der Küchentür und begrüßt die. Und die fragen, ob Luzie denn gar nicht in die Schule müsse oder ob schon Ferien seien.

Und was antwortet Luzie?: "Wir gehen nie in die Schule!"

Genau. Pelle stand unter seiner Weide und fing das Gespräch auf und lenkte es etwas um. Er sagt den Leuten, dass gerade Ferien sind und dass Luzie erst nächstes Jahr in die Schule kommen würde.
Die Leute haben sich gefreut und wollen morgen wieder kommen. Luzie sagte dann noch: "Ja, kommt morgen wieder und dann dürft ihr auch näher treten.".

Die Frage warum das Kind nicht in der Schule ist, beantwortet sich meist von allein. Wir müssen da nur ganz wenig zu beitragen. Typische Dialoge:

Unwissender [irgendeiner]: "Musst Du heute gar nicht in die Schule?"
Pelle: "Nö."
Unwissender: "." [wirkt so als genüge ihm die Information und macht weiter was er tat]

Apothekenfrau [in einer Großstadt, in der unser Kinderarzt arbeitet, zu dem wir wegen den Vorsorgeuntersuchungen der kleineren Apfelbaumhausbewohner fahren, zu der Pelle mitgekommen ist]: "Bist Du heute gar nicht in der Schule?"
Pelle: "Nee, wir waren grad beim Arzt."
Apothekenfrau: "." [tut weiter was sie gerade tut].

Handwerker [aus einem Dorf hier in der Gegend]: "Na, bist Du gar nicht in der Schule?"
Pelle: "Nö, ich lerne zu Hause."
Handwerker: "Ach das ist ja cool."

Zahnarzt [am Zeugnisvergabedonnerstag]: "Und, hast Du jetzt auch zwei Tage frei?"
Pelle: "Nee. Vier!"
Zahnarzt: "Wieso vier?"
Pelle: "Na, Samstag und Sonntag doch auch!"
Zahnarzt [lacht]: "Ach ja, klar."

In den Köpfen der Menschen existiert nur die Möglichkeit, dass wir grad nur heute ausnahmsweise nicht in der Schule sind. Und deshalb brauchen sie auch nur dafür eine passende Antwort.



Montag, 1. Juli 2013

Raus in die Welt [ud i varden]

Wenn Pelle, Luzie und Minimum mal so weit sind und es auch möchten, schicken wir sie ins Ausland. Eine Möglichkeit so einen Auslandsaufenthalt zu finanzieren, ist: dort zu arbeiten. Es gibt drei Internetplattformen über die wir die (großen) Kinder los werden können oder selber auf Reisen gehen können. Das läuft so: Menschen mit einem Haus/Hof/Sonstwas benötigen Hilfe beim Ausbau/Aufbau/Ernte/Kinderbetreuung/Gästebewirtschaften/Tierpflege und erstellen sich ein Profil mit genauer Arbeitsbeschreibung und Unterbringungsart. Der Helfer kann sich das genau anschauen und dann Kontakt aufnehmen. Gegen Kost und Logis kann der Helfer dann bei den Menschen mit dem Hof arbeiten. Ungefähr 5 Tage die Woche, pro Tag 5 Stunden.
So bald wir ein geeignetes Gästezimmer fertig haben, werden wir auch solche Helfer hier aufnehmen. Freunde von uns machen das schon länger und haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Nachdem der erste sehr zarte Student bei ihnen auf dem Hof aber nach zwei Stunden Arbeit bereits am Ende seiner Kräfte war, haben sie ihr Profil um den Zusatz: "hard physikal work" ergänzt.

Die drei Portale die ich weiß wären:

HelpX

Workaway

Wwoof