Samstag, 31. Mai 2014

Einkaufen in echt [købe i real]




Ich gehe nicht gerne in echte Läden. Mit echten Menschen. Ich kann mich dort ganz schlecht konzentrieren und erlebe ständig Zwischenmenschlichkeiten die mich betroffen und/oder wahnsinnig machen. Ich will gar nicht wissen wie doof die Menschen sind.
Deshalb liebe ich es im Internet einzukaufen. Das ist genau das was ich brauche. Als wir noch in der Metropole gewohnt haben, haben wir auch die Pizza übers Internet bestellt. Das war super. Und hier aufm Land ist das ja sowieso oft die einzige Möglichkeit an die Dinge heran zu kommen, die wir brauchen. Immer mal wieder erliege ich dem Denkfehler, in einen Laden zu fahren und dort die Auswahl viel besser besichtigen zu können, weil die Dinge dort eben ich echt rum liegen und ich sie anfassen kann, sei eine gute Idee. Und dann stehe ich in dem Fachgeschäft für Landhandel und stelle fest, dass die von sechs unterschiedlichen Zaunstromgeräten, die ich im Internet gefunden hatte, genau eines da haben. Die dazu benötigte Batterie ist allerdings grad nicht mehr vorrätig und sie müssen die bestellen. Die kann ich dann nächste Woche abholen. So, oder so ähnlich ist es in den letzten fünf Jahren wirklich immer gewesen. Jedes mal fahre ich wieder nach Hause, ärgere mich über den Weg und schwöre mir, nur noch im Internet zu bestellen. Und dann tue ich das eine Weile und irgendwann denke ich wieder, es wäre gut mal in einen echten Laden zu fahren um dort die Dinge mal anzuschauen und anzufassen, bevor ich mich für eine Marke entscheide.

Ein Ding, das ich schon seit fünf Jahren immer mal wieder im Internet treffe, ist so eine Pferdeschaukel aus einem Autoreifen. Letztens habe ich die dann in echt bei Freunde im Baum hängen sehen. Und durch einen lustigen vorösterlichen Kommunikationspatzer haben wir nun zwei dieser Schaukeln hier hängen. Das ist aber auch viel besser. Jetzt können Pelle, Luzie und Minimum zusammen reiten. Luzies Autoreifenpferd heißt Johnny Walker, so wie ihr Lieblingspony in der Reitschule.

Das Autoreifenpferd haben wir über das große Internetkaufhaus bestellt: Pferdeschaukel.




Pelle will in eine Schule [pelle ønsker i en skole]

Pelle möchte bald in eine Schule gehen. Es gibt in erreichbarer Nähe eine Anthroprosophische Schule, die wir sowieso für die letzten Schuljahre eingeplant haben, damit Pelle, Luzie und/oder Minimum dort ihre Abschlüsse machen können.
Jetzt drängt es Pelle also dort hin. Weil er Mädchen kennenlernen möchte. Dafür, dass ich das hier schreiben darf, muss ich ihm eine Legopackung im Wert von 35 Euro kaufen. Er möchte also Mädchen kennenlernen. Er trifft bereits einige. Zum Beispiel in der Reitschule, beim Judo, unser Pferdemädchen findet er auch sehr nett (mit der arbeitet er Mittwochs mit unseren Ponys) und beim Badminton sind auch welche. Und im Zirkuscamp im Sommer ja auch. Inklusive Flaschendrehen. Es gibt auch noch andere Gründe weshalb er gerne die Schule ausprobieren möchte. Deshalb versuchen wir zum Sommer dort einen Platz für Pelle zu bekommen. Luzie wird auch ab Sommer dort hingehen. Lange Zeit hat sie sich das ganz doll gewünscht, jetzt grade sagt sie sie würde lieber auch zu Hause lernen. Mal sehen was im Sommer so aktuell ist. Angemeldet sind wir auf jeden Fall schon mal.





Donnerstag, 29. Mai 2014

Brecht 2 [brecht 2]

Und weil der Mensch ein Mensch ist, drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern. Er will unter sich keine Sklaven sehen und über sich keine Herrn.
Das habe ich während meiner Schulzeit sehr oft und sehr laut von TON STEINE SCHERBEN gehört.











Und jetzt auf der Suche nach, zu meiner Stimmung (wer bin ich? was will ich? wo gehöre ich hin?) und meiner Lesemöglichkeit (eigentlich nie, nur in winzigen Pausen, wo nicht drei Kinder auf mir rum turnen, während denen ich aber mit einem Auge und Ohr trotzdem Minimums Einfallsreichtum beobachten muss) passenden Autoren, habe ich grad Brecht gefunden. Ich kam über einen Artikel dazu. Das Stück Baal wurde vor vielen Jahren von Volker Schlöndorff verfilmt mit Rainer Werner Fassbinder als Baal. Aber das fanden die Erben von Brecht nicht gut und haben den Film einmotten lassen. Jetzt ist er wieder da. Ich hab ihn noch nicht gesehen. Ich habe mich zuerst mit der Gruppe um Fassbinder beschäftigt und einen Haufen Zeug gelesen. Dann habe ich die Anfangssequenz von dem Fassbinder-Baal bei Youtube gefunden und dazu noch eine neuere Verfilmung mit Mathias Schweighöfer. Das fand ich zuerst sehr absurd und visuell extrem unglaubwürdig, aber nach einiger Zeit doch ganz gut. Kann man sich anschauen. Ich mag die Sprache, die Worte, die Bilder (jene die durch der Sprache erzeugt werden, nicht die des Filmes).

Jetzt würde ich gerne die Schlöndorffversion auch noch sehen.

Dienstag, 27. Mai 2014

Gesichter [ansigt]

Ich schminke mich nicht. Elvis sagt, dass ich von Natur aus geschminkt aussehe. Anders als einige der Mädels in der Agentur. Die malen sich morgens immer erst ein Gesicht und wenn sie mal ungeschminkt sind, erkennt man sie gar nicht. Also ist dieses Thema hier nicht wirklich präsent. Auch unsere Hautpflege fällt sehr einfach aus. Ich hab immer irgendeine Creme aus dem Naturkosmetikregal von Budni fürs Gesicht. Fertig. Für unsere Haare kaufen wir ein Naturkosmetikshampoo und eine dazu passende Spülung.
Für Pelle habe ich jetzt gerade das Gesichtswasser von Lavera gekauft und suche noch eine passende Creme, denn der junge Mann hat *achtung Trommelwirbel* Hautunreinheiten. Die ersten pubertären Vorboten. Nein, eigentlich ist das schon das zweite Zeichen, dass sich da etwas anbahnt. Aber über das erste Zeichen darf ich nichts schreiben, glaube ich.

Vor einiger Zeit bin ich über den Youtubekanal von zwei Schwestern gestolpert. Die betreiben, für meine Verhältnisse, einen unglaublich großen Aufwand. Erst reinigen, dann pflegen, dann alle Schatten und Konturen aus dem Gesicht entfernen, dann ein neues Gesicht drauf malen. Ich staune wie lange sich manche Menschen anscheinend jeden Morgen mit so etwas beschäftigen. Ich schaffe es grad mal so eben, mir die Zähne zu putzen. Aber ich hab gedacht, dass es bestimmt einige Blogleser hier geben wird, die sich dafür interessieren, vor allem wenn pubertierende Mädchen mit im Haus leben.

Die beiden beschäftigen sich mit Naturkosmetik und versuchen sich komplett vegan zu schminken.





Samstag, 3. Mai 2014

Brecht 1 [brecht 1]

Bertold Brecht hat Die Dreigroschenoper geschrieben (und Kurt Weill die Musik dazu bzw. ganz korrekt heißt es: "Die Dreigroschenoper von John Gay, übersetzt von Elisabeth Hauptmann in der Bearbeitung von Bert Brecht"). Darin kommt Die Moritat von Mackie Messer vor. Wenn man das bei Youtube sucht gibt es ganz viele Treffer. Unter anderem von Sting, Hildegard Kneef und Slut*. Nette Mischung.











Hier noch in der übersetzten Version von Robbie Williams gesungen.



*bei dem Versuch mir den Link von dem Slutvideo von meinem iPad zu meinem Macbook zu schicken (weil ich es in der Suche vom Macbook aus nicht bekomme, weil dort der sichere Modus eingestellt ist und ich grad auf die Schnelle nicht weiß wie ich den ausstellen kann) musste ich erneut feststellen, dass Apple meine Mails mitliest und zensiert. Die Mail mit Slut im Betreff kommt nicht durch. Im Normalfall bin ich dankbar, dass Mails mit Slut im Betreff mich nicht erreichen. Aber ich habe die Mail nirgendwo gefunden. Auch in keinem Junk-Ordner. Und das finde ich problematisch. Wer weiß was ich noch so alles nie erhalten habe, nur weil etwas vermeintlich anzügliches im Betreff stand...