Manchmal begegne ich spannenden Themen, bei denen ich denke, dass sie vielleicht Jemanden da draussen auch interessieren. Das Thema, welches jetzt kommt, ist aus der Stillberatung. Deshalb ist es vielleicht für Betroffene und vor allem auch für Kolleginnen wichtig zu kennen.
Der Fall: eine Mama tut sich schwer mit dem (Langzeit-)Stillen, da die Berührungen der Brustwarzen bei ihr immer auch sexuelle Empfindungen auslösen. Immer. Es ist anstrengend die beiden Themen von einander zu trennen. Es ist extrem unangenehm.
Mir als Stillberaterin war das Thema neu. Ich kann mich nicht erinnern, das in der Ausbildung gehabt zu haben. Ich hab auch in meinem Fachbuch dazu nichts gefunden.
Nachforschungen haben dann ein größeres Problem gezeigt. Die ungewollten sexuellen Empfindungen sind nicht auf das Stillen beschränkt. Nur da war es eben akut und problematisch. Diese Empfindungen sind mehr oder weniger immer da und extrem belastend.
Mich erinnert das ganze Störungsbild sehr an die Trigeminusneuralgie, bei der der Gesichtsnerv überreagiert. Das verursacht extreme Schmerzen. Und das Problem ist nicht mal zu beenden indem man den Gesichtern kappt oder entfernt. Irgendwie reagiert das gesamte Nervensystem verwirrt. Und das selbe kann offensichtlich auch dem Nerv passieren der für die sexuelle Stimulation zuständig ist.
Es gibt einen guten Fachtext und einen Wikipediaartikel zu dem Thema.
Da diese Problematik offensichtlich mit viel Schamgefühl belastet ist, ist das Internet – und somit dieser Blog – vielleicht hilfreich.
Und vielleicht spricht ja mal eine Mama in der Stillberatung solch ein Problem an und die informierte Stillberaterin kann behutsam nachfragen, ob das Problem auch ohne Stillen besteht...
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